Archy Marshall, inzwischen 24, ist unlängst Vater geworden, aber seine Sicht auf die Welt hat das nicht wesentlich verändert, und seine Wut kaum gemildert. Und sein musikalisches Universum aus u.a. Alternative Rock, No-Wave, Hip Hop und einer Art Gothic Jazz ist zwar nicht eben zur Erbauung geeignet, aber fraglos nach wie vor eines der interessantesten in dieser Epoche, neben dem der Kanadierin Grimes, deren fünftes Album zufällig am selben Tag erschien wie Marshalls drittes. Vergleichbar ist es mit kaum etwas, weder in seiner Zusammensetzung noch in seiner Ausstrahlung: Man fühlt sich gleichermaßen abgestoßen und angezogen. Einigermaßen sicher ist, daß man nicht in Marshalls Haut stecken möchte. (2020)