Rezension
Wenn es derzeit einen wahren Erben von Meistern wie John Fahey, Bert Jansch oder John Renbourn gibt, dann heißt er James Elkington. Das ist eigentlich schon länger kein Geheimnis mehr, doch wurde es in dessen Diskographie nie so überwältigend deutlich wie hier. 29 Gitarrenimprovisationen, manche kaum länger als eine Minute, und keine ließe sich als bloße Skizze bezeichnen: Jeder Track ist ein ausformuliertes Kunstwerk. Und keines ist wie das andere: Die Skala reicht von spätmittelalterlichem Folk über Blues bis Ambient und Avantgarde; manche Tracks sind puristisch-akustisch, auf anderen ist das Instrument vollständig elektronisch verfremdet (und seit Hendrix haben nicht viele Gitarristen die ihnen zur Verfügung stehenden Effektmöglichkeiten so klug zu nutzen gewußt). Brüche gibt es theoretisch viele – doch man nimmt sie nicht als solche war; auf unerklärliche Weise ergeben diese vielen so unterschiedlichen Miniaturen eine zusammenhängende Suite. Ein echtes Wunder-Werk. (2023)