Rezension
In kürzester Zeit stieg Clifford Brown zum definitiven Trompeter des Hard Bop auf, bevor er 1956 mit 25 Jahren durch jenen tragischen Autounfall aus dem Leben gerissen wurde. Die kurz nach seinem Tod veröffentlichte Blue Note-LP (BN 1526) vereinte zwei seiner frühesten Sessions, im Jahre 1953 auf zwei 10″-Alben veröffentlicht. Die eine, mit Lou Donaldson als Co-Leader sowie Pianist Elmo Hope, Percy Heath am Bass und Drummer Philly Joe Jones, ist sogar seine erst zweite Aufnahmesession überhaupt, sie fand am 9. Juni des Jahres statt. Die zweite Blue Note-Session (vom 28.8.) vereinte Brown mit dem späteren Monk-Partner Charlie Rouse und dem Altsaxophonisten Gigi Gryce; die Rhythmus-Sektion bestand aus Art Blakey und neben Heath auch noch Pianist John Lewis – gleich zwei MJQ-Musiker also in ungewohntem, nämlich reinem Hard Bop-Kontext. Browns immenses Talent ist unüberhörbar, ebenso seine musikalische Herkunft von Fats Navarro – sein eigener Stil formte sich aber bereits: Wir hören eines der großen Jazz-Genies an der Schwelle zur Reifung. Unverzichtbares Repertoire. (1956, rec. 1953/2024)