Miles Davis

Merci Miles! Live At Vienne

Label/AN:  Rhino, 0349784462
Format:  2 LP

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Rezension

Nein, nicht “Vienna”, sondern Vienne, im Département Isère. Dort eröffnete Miles Davis am 1. Juli 1991, nur drei Monate vor seinem Tod, das renommierte alljährliche Jazzfestival. Das nach 30 Jahren nun endlich veröffentlichte Konzertdokument wirft ein neues Licht auf das Spätwerk der Jazzlegende, deren letzte Studio-Alben ja nicht ganz unumstritten sind. Hier aber führen Miles und seine Band – bestehend aus Saxophonist Kenny Garrett, Keyboarder Deron Johnson, den Bassisten Richard Patterson und Foley (a.k.a. Joseph McCreary) und Drummer Ricky Wellman eine absolut schlüssige, organische Mischung aus Jazz, Advanced Funk und R’n’B vor, die den steten Vorwärtsdrang des Ausnahmemusikers mit seiner Vergangenheit versöhnt. Die Soundästhetik der Formation ist elegant, geradezu leichtfüßig, und Miles’ eigenes Spiel so inspiriert wie leidenschaftlich; er legte sogar immer wieder seinen Trademark-Stopfer ab und spielte mit freiem Rohr. Inwieweit Davis sich seiner maroden Gesundheit wirklich bewußt war, ist nicht bekannt; diese Musik jedenfalls klingt nicht nach Abschied, sondern eher nach einem weiteren spannenden Kapitel in der wohl außergewöhnlichsten Diskographie der Jazzgeschichte. (2021)