Mit dem 2007er Album „Strawberry Jam“ bewies das Kollektiv, daß man mit sehr merkwürdiger Popmusik durchaus die Billboard-Charts erreichen kann. Auf dem Nachfolger geben die New Yorker sich nun zugänglicher denn je; was freilich nicht bedeutet, daß sie sich plötzlich für konventionelle Songstrukturen interessieren würden. „Merriweather Post Pavillion“ widerspricht nach wie vor allem, was man über die Funktionsweise von Popmusik zu wissen glaubt – und ist dennoch Pop. Wenn das Animal Collective seine ungeraden Rhythmen und unterirdischen Bässe mit fast sakral anmutendem Chorgesang verwebt, ist das zwar nicht mitsingbar (jedenfalls nicht ohne Übung), aber – so man nicht allzusehr an seinen Hörgewohnheiten klebt – keinesfalls unangenehm fürs Ohr. Das Album – ein Novum bei dieser Band – funktioniert dabei als Gesamtkunstwerk, wirkt durchkomponiert vom ersten bis zum letzten ‘Song‘. Und je tiefer man sich in dieses Popkonzept hineinhört, desto mehr Spaß empfindet man dabei. Provokant formuliert: Brian Wilson für Fortgeschrittene! (2009)