Das dritte Album ist ein deutlicher Schritt nach vorne: Man hört der LP an, daß das Duo (Alison Mosshart und Jamie Hince) inzwischen Spaß an der Studio-Arbeit hat. Das klingt wesentlich großstädtischer als auf den ersten beiden LPs, ohne daß ein Energieverlust zu verzeichnen wäre. Doch ein Vergleich wie „White Stripes mit vertauschten Rollen“ dürfte hier niemandem mehr über die Lippen kommen; „Midnight Boom“ weist eher in Richtung New/No Wave. Der scharfe Biß ist unverändert, doch der Sound ist deutlich pointierter. Sicherlich auch: produzierter. Das darf man aber nicht falsch verstehen; die Arrangements sind karg wie eh und je. Es wird nur weniger drauflos geschrammelt, da sind etliche sehr akzentuierte Breaks – die dafür sorgen, daß dieses dritte Werk auch das bislang spannendste der Band ist. Was bei der Explosivität der beiden Vorgänger schon etwas heißen will. (2008)