Rezension
Ein Schlüsseljahr für Davis – und damit auch für die Jazzgeschichte, formierte sich hier doch das legendäre First Great Quintet! Eine embryonale Version spielte bereits im Juni des Jahres "The Musings Of Miles" ein: Red Garland und Philly Joe Jones waren schon dabei, den Bass spielte hier Oscar Pettiford, einen zweiten Bläser gab es nicht. Im August desselben Jahres hatte zwar Paul Chambers bereits den Bass übernommen, außerdem war kurzzeitig Saxophon-Star Sonny Rollins an Bord – doch die zweite Session für Prestige in diesem Jahre fand in gänzlich anderer Besetzung statt, nämlich mit Jackie McLean (Davis' altem Partner bei den Blue Note-Sessions von 1951/52), den MJQ-Mitgliedern Milt Jackson und Percy Heath, dazu Ray Bryant am Klavier und Prestige-Hausdrummer Art Taylor. Im November hatte Davis dann Rollins aufgrund dessen Heroinproblems geschaßt – Ersatz auf Empfehlung von Philly Joe Jones war ein für seine 29 Jahre noch erstaunlich wenig bekannter John Coltrane. "The New Miles Davis Quintet" markiert das Debüt dieser geschichtsträchtigen Formation. Diese Box zeichnet den Weg noch einmal nach, teilweise mit leicht umgestelltem Inhalt. Paul Blakemore masterte von den Originalbändern; das begleitende Booklet enthält u.a. einen Essay des Jazzhistorikers Ashley Kahn. (2025)






