Rezension

Matt Calvert, ein Drittel des Londoner Avant-Noise-Trios Three Trapped Tigers, nennt als Inspirationsquelle für dieses Debüt unter seinem eigenen Namen Herbie Hancocks Mwandishi-Band. Anstelle von deren drei Saxophonen bietet Calvert allerdings drei Synthesizer auf, bedient von ihm selbst, Ståle Storløkken (von den norwegischen Experimental-Elektronikern Supersilent) und Matthew Bourne, dazu ist noch Schlagzeuger Dave Smith dabei, ein Drummer, der unter anderem auch für seine profunde Kenntnis westafrikanischer Rhythmustraditionen bekannt ist. Als Gäste treten noch Mamadou Sarr (an traditionellen Sabar- und Djembe-Trommeln), Perkussionist Sam Wilson und Kora-Spieler Kadialy Koudate auf. Diese seltsame Band kreiert eine schwindelerregende Mixtur aus afrikanischen Musikkulturen und futuristischen Sounds, kaum irgendwo einzuordnen und ganz bestimmt nicht leicht zu erfassen. Die Mwandishi-Trilogie wurde weiland auch nicht von vielen begriffen – es ist nicht auszuschließen, daß man auch von diesem Album in einigen Jahrzehnten als einem weit vorausschauenden Klassiker sprechen wird… (2023)