Rezension
Gov’t Mule-Gründungsmitglied, Mitglied bei den Allman Brothers ebenso wie bei den Grateful Dead-Nachfolgern The Dead und Phil Lesh and Friends: Eine zentralere Figur in der Americana-Welt der letzten gut 30 Jahre als Warren Haynes gibt es vermutlich nicht. Insofern ist jedes neue Album ein Ereignis für Genre-Liebhaber, und erfreulicherweise ist das auch immer zu Recht so. Das erste Album unter eigenem Namen seit neun Jahren ist keine Ausnahme: Eine perfekt ausgewogene Mischung aus Southern Rock und Memphis Soul, mit herrlichem Flow und immer wieder grandiosen Songs. Einen muß man gesondert erwähnen (obwohl es viele gibt, die es auch verdient hätten): „Real, Real Love“ ist ein Song, den Gregg Allman noch begonnen, aber nicht fertiggestellt hatte. Allman hatte Haynes die Skizze selbst gezeigt – insofern fasste dieser es als seine Aufgabe auf, sie zu vollenden und aufzunehmen. Es ist einer von drei Songs, auf denen auch sein Ex-Allman-Kollege Derek Trucks mitspielt, und es fühlt sich an wie eine letzte Reunion. Selbst wenn es hier nicht noch zehn andere großartige Songs gäbe: Allein hierfür braucht man das Album… (2024)