Rezension
Ein Fan war die Sängerin und Bassistin schon lange, bevor Herbie Hancock sie vor gut 15 Jahren der brasilianischen Musiklegende vorstellte. Aus der Begegnung erwuchs eine echte Freundschaft, der Wunsch nach Zusammenarbeit erfüllte sich erstmals durch einen Gastauftritt Nascimentos auf Spaldings Grammy-prämierten 2010er Album „Chamber Music Society“. Und nun doch noch ein ganzes Album. 81 war Nascimento bei den Aufnahmen, mehr als doppelt so alt wie seine Kollegin. Die sich aber als geradezu ideale Duettpartnerin entpuppt und auch in ihren eigenen Kompositionen den Geist von Nascimentos legendären Alben der 1970er aufgreift. Wobei dieses Album weit darüber hinausgeht – es gibt reichlich Überraschungen darauf, von einer spektakulären Version von „A Day In The Life“ (mit Dianne Reeves) über einen Gastauftritt von Paul Simon („Um Vento Passou“) bis zur abschließenden Würdigung an den gemeinsamen engen Freund Wayne Shorter (mit dem Nascimento vor 50 Jahren das legendäre Album „Native Dancer“ aufgenommen hatte). Dessen Witwe Carolina ist auf der intensiven Version von „When You Dream“ (von ebendiesem Album) ebenfalls zu hören. (2024)