Rezension

Das hätte eigentlich das Debüt dieses oft unterschätzten Saxophonisten sein sollen; fand diese erste von Brooks geleitete Session doch über zwei Jahre früher als die zu dem 1960er Klassiker „True Blue“ statt. Warum sie dann erst 1980 (und lange nur in Japan) erschien, sechs Jahre nach dem verfrühten Tod des Musikers, bleibt unverständlich. Denn zum einen hatte sich Brooks gerade erst durch seinen Beitrag zu Jimmy Smiths „The Sermon“ als äußerst vielversprechendes Talent erwiesen, zum anderen kann die Besetzung nur als stellar bezeichnet werden: Lee Morgan, Sonny Clark, Doug Watkins und Art Blakey bildeten die Band, viel spektakulärer ging es auch im Blue Note-Katalog dieser Ära nur selten zu. Und die Performance entspricht den Erwartungen! Eigentlich sollte dieses wenig bekannte Hard Bop-Meisterwerk ein Klassiker des Blue Note-Katalogs sein. Immerhin bekommt es hier endlich das klangliche, optische und haptische Erscheinungsbild, das es verdient. (1980, rec. 1958/2019)