Rezension
Erstmals arbeitete King hier mit Rick Rubin als Produzenten zusammen. Dann ist dieses Album sozusagen das Kind einer schmerzhaften Trennung, Songtitel wie „“F*ck My Life Up Again“, „Soul It Screams“ oder „Save Me“ zeugen davon. Zwei gute Gründe also, warum dieses Album ganz anders klingt als die bisherigen, ob mit oder ohne Band. King taucht hier tief in den klassischen Soul ein – man ahnte längst, daß er das kann! –, dabei vor allem die Strömungen aus Memphis und Philadelphia miteinander kombinierend. Die Tempi sind gemäßigt; seine Gitarrenkunst setzt King meist eher zurückhaltend ein, strukturgebend und gelegentlich Akzente setzend: Das kurze, prägnante und dabei alles aussagende Solo in „Save Me“ ist exemplarisch. Die Hauptrolle spielt Marcus King, der Sänger – der hier mit zutiefst beeindruckender Emotionalität, dabei untrüglichem Stilgefühl agiert. Aufgrund der stilistischen Verschiebung läßt sich nicht sinnvoll von einem „besten Album“ sprechen, ein diskographischer Gipfel ist es auf jeden Fall. (2024)