Rezension
Nach überstandener Krebserkrankung von Leadsängerin Nai Palm melden sich die von Kollegen von Beyoncé bis Drake bewunderten Australier endlich zurück – und führen auf ihrem nunmehr dritten Album einmal mehr vor, was man mit modernem R’n’B alles anstellen kann. Besser denn je gelingt die Balance zwischen Eingängigkeit und Avantgarde; vermutlich gibt es keine andere Band, die ungerade Rhythmen so selbstverständlich fließen lassen kann wie Hiatus Kaiyote. Anders als bislang betont die Band nun den Ensemblesound; so geschlossen klangen sie noch nie. Was allerdings keineswegs Glättung oder Kommerzialisierung bedeutet: Ja, „Mood Valiant“ ist zugänglicher als die beiden Vorgänger (und definitiv auch psychedelischer), aber nicht weniger visionär. Wobei das Album nicht nur eine Feier der eigenen ziemlich einzigartigen Möglichkeiten ist, sondern auch des Lebens an sich. Welches so facettenreich und erstaunlich ist wie die Musik auf diesem großartigen Album. (2021)