Rezension
Anno 2007 hatte der Saxophonist den damals 80jährigen Komponisten kennengelernt, auf einer Dinner-Party in Rom. Der Altmeister setzte sich damals ans Klavier und lud Di Battista ein, das spontan auf ein Stück Notenpapier skizzierte neue Stück mitzuspielen, anschließend schenkte ihm Morricone das Blatt. Das Stück, nach Di Battistas Tochter „Flora“ benannt, ist hier nun erstmals offiziell zu hören, als Bestandteil einer großen Würdigung des 2020 verstorbenen Freundes. Die „Morricone Stories“ zeugen nicht nur von Zuneigung und Respekt, sondern auch von intensiver Beschäftigung mit dem Werk des Meisters: Das zeigt sich nicht nur in der Repertoireauswahl, die neben großen Klassikern auch etliche Raritäten umfaßt, sondern vor allem in der sensiblen Bearbeitung der ja für viel größere Besetzung geschriebenen Scores für Jazz-Quartett: Di Battista gelingt es immer wieder, den Geist der Original-Komposition einzufangen, dabei aber gleichzeitig etwas gänzlich Neues zu erschaffen. Selbst das überpopuläre Thema aus „The Good, The Bad & The Ugly“ wird da überraschend zum Jazz-Standard…! (2021)