Rezension
Wie kein anderer schuf Anton Bruckner in seinen geistlichen Chor-Kompositionen eine Brücke von der frühen Polyphonie Palestrinas zur Spätromantik mit ihren erweiterten harmonischen Möglichkeiten. Für jeden Chor eine Herausforderung, zumal die Komplexität der Komposition nicht nur höchste Professionalität verlangt, sondern ja auch die tiefe Spiritualität Bruckners fühlbar sein muß. Der 1991 von Johannes Hiemetsberger gegründete Chorus sine nomine bewältigt diese Aufgabe auf beeindruckende Weise. Zusätzliche Spannung erzeugen Martin Haselböcks zwischen die Bruckner-Kompositionen gesetzte Orgelimprovisationen, die deutlich mehr sind bloße Überleitungen! (2025)