Rezension
Das Solo-Debüt der 10.000 Maniacs-Sängerin („Tigerlily“, 1995) zählt zu den schönsten Alben seiner Dekade. Daß das zweite Album „Ophelia“ dem nicht ganz standhalten konnte, ist im Grunde keine Schande; dennoch suchte Merchant für das dritte Album neue Impulse – und fand sie in T-Bone Burnett. Dessen Roots-orientierte Produktion erdet Merchants Songs, ohne dabei ihre typische Atmosphäre zu zerstören. Gleichzeitig scheint ihre Stimme sowohl fester als auch variabler geworden zu sein. Unterm Strich steht eine Art Post-Blues, der bei jedem neuen Hören mehr fasziniert; eingespielt von (bei einer Burnett-Produktion erwartbar) einer hochkarätigen Mannschaft aus u.a. Greg Leisz, Bassist Mike Elizondo, Saxophonist David Ralicke und Keyboarder Patrick Warren neben Gastauftritten von Van Dyke Parks und Mavis Staples. Und hier fällt der Qualitätsvergleich zum Debüt dann wirklich schwer – am besten denkt man nicht weiter darüber nach und freut sich einfach über die Existenz solch wundervoller Musik… – Dank MOV gibt endlich es eine Vinylausgabe! (2001/2013)