Rezension
Eine Genrebezeichnung gibt es für die Musik der Maastrichter Band wohl eher nicht. Da sind erstmal eine Menge Elemente aus Afrika, Südamerika und Südostasien, dann Disco und Funk, aber auch Easy Listining und Pop. Berührungsängste haben Yin Yin keine, das haben sie schon auf den beiden vorangegangenen Alben bewiesen. Und wo auch immer sie gerade räubern – in Ethno-Kitsch verfallen sie nie, der Umgang mit fremden Musikkulturen ist extrem kreativ. Mal zieht die Musik unmißverständlich auf die Tanzfläche, mal wirkt sie soundtrackartig, erinnert an Library Music der 1970er (da gibt es ja bekanntlich hochinteressantes Zeug). Zwischendrin gibt’s auch mal eine psychedelische Surfnummer, die sich wie alles andere ganz selbstverständlich in das Geschehen eingliedert. So eigenartig wie unterhaltsam – und überdies zumeist sehr zwingend groovend! (2024)