Rezension

Auf den elektronischen Dance-Pop, den diese Band mitkreieren sollte, weist hier nur wenig hin. „Movement“ ist ebensosehr das dritte Joy Division-Album wie das New Order-Debüt: Noch hatte man den Tod von Ian Curtis nicht verarbeitet, das verbleibende Trio war auf der Suche nach Möglichkeiten. Curtis war nicht ersetzbar, einfach weitermachen unmöglich (das hatte die jetzt von Bernard Sumner geführte Band ja auch schon mit ihrer Umbenennung signalisiert). Für ein optimistisches Album war’s aber definitiv noch zu früh, und die düstere, kalte Melancholie verbindet diesen Neuanfang denn auch eindeutig mit den epochalen Alben der Vorgängerband. Eindeutige Einflüsse von Kraftwerk lassen sich ebenfalls erkennen, und wer genau hinhört, kann vielleicht doch die späteren Erfolgsrezepte erahnen. Spannend ist das Album allemal – und viel besser, als die Kritik es weiland wahrhaben wollte! Die Deluxe-Ausgabe würdigt es mit (neben dem neu remasterten Album selbst auf LP und CD) einer CD mit Demo-Aufnahmen und einer prallen DVD mit Livemitschnitten; dazu gibt’s ein 48seitiges Hardcover-Buch. (1981/2019)