Rezension
In den 90ern kam es noch hin und wieder vor, daß die Begriffe "Major Label-Manager" und "Musikfreak" sich nicht vollständig widersprachen, und so bot Irving Azoff dem strauchelnden Meistersongwriter Warren Zevon einen Drei-Alben-Vertrag auf seinem neu gegründeten Joint Venture mit Warner Brothers, Giant Records, an. Das erste Album dieser Reihe zeigte Zevons Songwriting konzise wie schon länger nicht mehr, auch die Besetzung erinnerte an Glanzzeiten: Waddy Wachtel (der auch produzierte). Jeff Porcaro, Bob Glaub, Jim Keltner, Jorge Calderón; auch David Lindley kam für zwei Songs vorbei. Zevon allerdings zeigte sich in Songs wie "Finishing Touches" oder "Model Citizen" von seiner bittersten Seite, auch der Titelsong ist reiner Zynismus: Charttauglich war das so wenig wie der bissige Humor von "Things To Do In Denver When You're Dead". Dennoch (oder eher deswegen) ein exzellentes Album, und man muß es schon für das berührende "Searching for A Heart" lieben, mit dem es endet. Für Tom Petty wäre jenes vermutlich ein großer Hit gewesen. (1991/2025)






