Nach den Fugees und ihrem Blockbuster-Soloalbum „The Miseducation of Lauryn Hill“ galt Hill als eine der kreativsten Musikerpersönlichkeiten im Hip Hop/R’n’B-Kosmos; keine Tür, die ihr nicht offengestanden wäre. Doch Hill zog es vor, durch keine davon hindurchzugehen. Vier Jahre später erst meldete sie sich zurück, mit einem Auftritt der MTV Unplugged-Reihe, der wie kein anderer war: Außer ihr und ihrer Akustikgitarre war niemand auf der Bühne; das Programm bestand nicht etwa aus Hits, sondern aus neuen Songs. So unproduziert und unbehauen dieses Album ist, so sehr berührt es – in Sachen Intensität ist es sicherlich ihr stärkstes. Seither gab es gelegentliche Aufnahmen, mehr oder weniger gelungene bis erratische Festivalauftritte und einen häßlichen Steuerprozess: Lauryn Hill möchte kein Star sein; sie machte es bereits mit diesem Album sehr deutlich. (2002/2018)