Rezension

Ursprünglich unter dem kompakteren Titel „Speaking Of Jobim“ von dem New Yorker Label Sunnyside veröffentlicht, doch schon ein Jahr später mit einer japanischen Edition auf Tetsuo Haras Edel-Label geadelt, ist dies nicht einfach ein weiteres der unzähligen Jobim-Tribute-Alben. Denn Higgins verzichtet auf die naheliegenden Hits des Brasilianers und taucht tief in dessen Katalog ein, fördert wenig bekannte Juwelen zutage – und interpretiert sie mit der ihm eigenen Eleganz. Bassist Jay Leonhart (der einige wundervolle Solo-Momente hat) und Drummer Terry Clarke unterstützen so unaufdringlich wie kongenial Higgins‘ Flow. Hätte der Pianist dieses Album nicht 1998, sondern bereits 1963 aufgenommen, zählte es heute mit „Jazz Samba“ und „Getz / Gilberto“ sicherlich zu den großen Klassikern der Bossa-Ära… – Erstmals vollständig auf Vinyl! (1998/2024)