Rezension

Natürlich darf man die Frage stellen, ob das letzte unter diesem Bandnamen erschienene Studioalbum denn überhaupt noch zur Diskographie dazuzählt, so sehr unterscheidet es sich in Besetzung und Charakter vom Vorgänger „Romantic Warrior“. Mit dabei ist neben Chick Corea nur noch Bassist Stanley Clarke (der hier auch vokalistisches Talent beweist); Al Di Meola war ausgestiegen; der Platz am Schlagzeug ist mit Gerry Brown neu besetzt. Zudem ist an einem zweiten Keyboard wie als Sängerin Coreas Ehefrau Gayle Moran zu hören, die wunderbar mit Clarke duettiert. Der eklatanteste Unterschied zum Vorgänger aber ist eine fünf Mann starke Bläsersektion, angeführt von dem wieder eingestiegenen Urmitglied der ersten beiden LPs Joe Farrell, die für eine Akzentuierung in Richtung Funk/Soul und eine ganze Menge Punch sorgen. Vielen Kritikern war das zu Pop-nah, der Weg wurde auch bekanntlich nicht weiterverfolgt (immerhin gab es noch ein Live-Album). Vielleicht doch schade… – Limitierte Neuausgabe auf transparent-rotem Vinyl. (2025)