Rezension

17 Jahre lagen zwischen dem zweiten Album des Pianisten und diesem dritten – und es erschien praktisch unter Ausschluß der Öffentlichkeit; die 1994er CD wäre ein sehr teures Sammlerstück, wenn man ihrer denn überhaupt habhaft werden könnte. Dabei hätte das, was Fukui hier ganz allein am Klavier erschafft, die Jazzwelt bewegen müssen: ist hier doch ganz offensichtlich ein so brillanter wie stilistisch originärer Pianist (und Komponist!) zu erleben, den man in einem Atemzug mit Bill Evans oder Keith Jarrett nennen sollte. Doch selbst im eigenen Land war Fukui ein absoluter Insider-Tip; im Westen war er vollkommen unbekannt. Daß diese quasi verschollene Klavierjazz-Sternstunde nun endlich allgemein verfügbar ist, dafür gebührt dem Schweizer Label eigentlich mindestens ein Grammy. Schöner als hier ist Jazz nur selten; Fukuis Spiel in diesen acht Tracks als „beseelt“ oder „versunken“ zu bezeichnen, wäre reines Understatement. Wenn dieser Mensch am Klavier saß, löste sich die Welt um ihn herum auf. (2021)