Mit dem Vorgänger “Plans” war Ben Gibbards Indie-Formation zwar schon in die Profi-Liga aufgestiegen, aber damit war nicht zu rechnen gewesen: Ein erster Platz der US-Charts (und der kanadischen gleich dazu)! Verdient hätte das natürlich fast jedes Gibbard-Album, doch Musik solcher Qualität erfährt bekanntlich nur selten Gerechtigkeit. Und Gibbard hatte sich für den Erfolg nicht verbogen – im Gegenteil: “Narrow Stairs” ist alles andere als ein kommerzielles Album, ist komplex strukturiert und führt in dunklere Bereiche der Psyche denn je. Allerdings mit phantastischen Songs und beträchtlicher Sogwirkung. Text und Musik laufen dabei gerne in unterschiedliche Richtungen; ein Kniff, den man sonst vor allem in der britischen Pop-Geschichte findet – der aber auch im Kontext von amerikanischem Indie-Rock offenbar bestens funktioniert. Eine Meisterleistung, selbst für Gibbards hohe Standards! (2008/2016)