Schon ein Luxus, wenn man gleich zwei der besten Jazz-Komponisten der Ära in seiner Band hat. Wayne Shorter steuerte hier drei, Herbie Hancock zwei Stücke bei; ein sechstes stammt vom genialen Drummer des Quintetts (Tony Williams). Das damalige Konzept, grob umrissen: Erkennbare Themen, die unbequem erscheinen (versuchen Sie, mitzupfeifen), sich aber irgendwie doch festbeißen – man folgt dieser Musik automatisch hochkonzentriert, saugt sie förmlich auf. Wiewohl nach wie vor (zum letzten Mal allerdings!) rein akustisch instrumentiert, steht „Bitches Brew“, dessen definitive Vorbereitung mit dem folgenden „Miles In The Sky“ begann, bereits spürbar vor der Tür (was im Nachhinein freilich leicht gesagt ist, bei Erscheinen der LP dürfte sie wesentlich schwieriger einzuordnen gewesen sein). – Der von Krieg Wunderlich gemasterte 45 UPM-Umschnitt präsentiert das Album in bislang nicht gekannter Qualität, die Zwischentöne dieser seltsam surrealen, beinahe impressionistischen und manchmal sogar etwas unheimlichen Musik besser denn je erfahrbar machend… (1967/2014)