Der Titel lügt nicht: Bernreuther-Fans dürfen sich hier in der Tat auf einige neue (Hör-)Erfahrungen freuen. Etwa bei Ausflügen in den nahen Osten, wenn der sonst eher dem Blues zugeneigte Musiker auf der „Road To Istanbul“ zur diatonisch gestimmten Gitarre greift oder sich im Intro von „Red Button“ gleich mit einer türkischen Saz befaßt. Beides übrigens auch klangliche Höhepunkte, im ersten Fall mit den tiefen Tönen der von Caro Born gespielten Udu-Trommel, im anderen aufgrund des extrafetten Basses von Till Brandt. In seinem Arrangement von „Sometimes I Feel Like A Motherless Child“ wandelt Bernreuther auf den Spuren J.J. Cales; „Evil Ways“ punktet mit Willem Beuss‘ tonnenschwerer Hammond B3 und spannenden Gitarreneinwürfen von Ralf Metz. Und dann ist da noch „Stormy Weather“: Clearaudio-Seniorchef Peter Suchy hat vermutlich recht, wenn er den Song als den besten in Bernreuthers bisheriger Diskographie bezeichnet… (2016)