Rezension
Spätestens seit „The Tourist“ (2017) ist Clap Your Hands Say Yeah das Soloprojekt von Songwriter Alec Ounsworth. Das introspektive „New Fragility“ ist nun tatsächlich dem Singer/Songwriter-Genre zuzurechnen, im Habitus wie im Sound. Als CYHSY-Opus zwar schon aufgrund Ounsworths Charakterstimme, jenem nasalen Stratosphären-Tenor, jederzeit identifizierbar, zeigen sich hier doch viele Einflüsse der großen Genre-Wegbereiter der 70er, und Ounsworths Songwriting ist kaum weniger sensibilistisch. Das Album ist durchzogen von Trauer, über persönlichen Verlust wie den Zustand des Planeten und die offensichtliche Unfähigkeit der Menschheit, diesen zu verbessern; ein deprimierendes Werk ist es aber mitnichten: Dazu gibt es viel zu viele großartige Melodien und feinsinnige Arrangements. Diese Balance gelingt nur den Besten, damals wie heute. (2021)