Rezension
Anläßlich des 80. Geburtstages des Pianisten wird dieses vierte Zeugnis seiner finalen Tour veröffentlicht, und wieder wird deutlich, daß vermutlich so ziemlich jedes seiner Konzerte der Veröffentlichung wert wäre, denn Routine gab es nicht bei Keith Jarrett. Zu Beginn wird ein Sturm entfacht – nicht zuletzt mit dem Ziel, die klanglichen Eigenschaften und Möglichkeiten des Konzertflügels im "Goldenen Saal" des Musikvereins zu erforschen. Doch natürlich auch überwältigende Musik – die für die meist sehr viel ruhigeren folgenden Improvisationen auch eine notwendige Ouvertüre darstellt, denn deren Wirkung wird durch den wilden Anfang intensiviert. "Part VII" stellt dann den Gipfel der Lyrizität dar, man würde gerne die ganzen acht Minuten den Atem anhalten. Natürlich gibt es auch hier einen Ausflug in die alte Boogie-Piano-Tradition, aber auch der klingt jedesmal anders. Was auch für die wieder berückend schöne "Over The Rainbow"-Zugabe gilt… (2025)