Viel Ellington ist auf diesem Album zu hören – und nicht nur, daß Peterson trotz seinem dem des Duke diametral entgegengesetzten Klavierstil selbstverständlich in jeder Hinsicht grandiose Interpretationen von dessen Kompositionen hinlegt, sein Trio ist auch jederzeit dazu in der Lage, eine komplette Big Band zu ersetzen! Denn aus der Zeit der großen Swing Bands kommen fast alle Stücke auf „Night Train“. Doch selbst in einer Nummer, bei der man den Bläsersatz des Themas felsenfest im Ohr hat wie im Falle des „Moten Swing“, fehlt nichts, absolut nichts. Peterson, Ray Brown und Ed Thigpen fegen da mit einem Druck und einem Groove durch, den eine große Besetzung erstmal bringen muß. Das eigentliche Highlight des Albums steht dennoch auf einem ganz anderen Blatt. Petersons einzige Eigenkomposition hier wurde bewußt ganz ans Ende gestellt; es ist als Zugabe zu verstehen – so, als ob nach einem Big Band-Konzert nur noch der Bandleader am Klavier und die Rhythmusgruppe ein letztes Mal auf die Bühne kommen. Die „Hymn To Freedom“, die das Trio dann zelebriert, ist eine der großen Sternstunden dieses immer wieder unfaßbar guten Ensembles… (1963/2013)