Rezension
Unter ihren Alben der späten ’60er / frühen ’70er Jahre sticht dieses hervor: Kein Flirt mit den Pop- und Soul-Tendenzen der Zeit, keine funkigen Arrangements, sondern, erstmalig überhaupt auf LP, gänzlich solo. Nur ausnahmsweise wurden Overdubs verwendet (eine zweite Gesangsstimme, eine Orgel, ein Tambourin), aber auch da ist alles von ihr selbst eingespielt bzw. -gesungen. Nur Gesang und Klavier also, zehn Songs, Eigenkompositionen und Coverversionen von Jimmy Witherspoon bis Randy Newman, in denen Nina Simone ihre gesanglichen und pianistischen Möglichkeiten voll ausspielt. Ein erstaunliches Album, dessen Emotionalität bisweilen fast beängstigend intensiv ist – wer leichten Bar-Jazz sucht, ist hier nicht gut bedient. „This is pure Nina“, steht auf der Rückseite des Covers. Mit diesen vier Wörtern ist das Album perfekt beschrieben. – Speakers Corner-Reissue. (1970/2005, Pressung aktuell)