Frank Turner

No Man’s Land

Label/AN:  Polydor, 7783204
Format:  LP

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Rezension

Ein seltsames Projekt, aber definitiv ein Statement: Der Ex-Punk schrieb ein ganzes Album über Frauenpersönlichkeiten, spielte es mit einer (übrigens phantastischen) rein weiblichen Band ein und gab auch die Projektleitung in die Hände einer Frau (Catherine Marks, erst 2018 mit dem Titel “Producer of the Year” geehrt). Es sind die unterschiedlichsten Persönlichkeiten, die sich Turner für diese 13 Songs aussuschte: Die Gospel-Musikerin und Rock’n’Roll-Vorbereiterin Sister Rosetta Tharpe, Catherina Blake (der Ehefrau von William Blake, als Beispiel für so viele unbesungene Frauenpersönlichkeiten, ohne die ihre “genialen” Männer ihr Talent niemals hätten entfalten können), die Jazz-Mäzenin und Résistance-Kämpferin Baroness Pannonica de Koenigswarter, die Serienmörderin Nannie Doss. Der rührendste Song geht über die beim “Challenger”-Desaster ums Leben gekommene Lehrerin und Astronautin Christa McAuliffe. Turners Einfühlungsvermögen ist ebenso bemerkenswert wie seine Risikobereitschaft, sich auf diesem Terrain überhaupt zu bewegen. Es wird ihm vermutlich nicht nur Freund(inn)e(n) bescheren, man wird es ihm als anmaßend auslegen. Dabei ist es – schon vom Songwriting her! – eines seiner stärksten Alben bislang. (2019)