Rezension
Das einzige Album des sonst so produktiven Tenoristen in einem Zeitraum von fast vier Jahren zählt dann aber immerhin zu seinen bedeutendsten. Nach der wenig glücklichen Zusammenarbeit mit Miles Davis (1961/62) nahm Mobley endlich wieder selbst als Leader auf; „No Room…“ ist das Ergebnis zweier unterschiedlich, doch gleichermaßen stark besetzter ’63er Sessions: Vier Titel mit Lee Morgan, Andrew Hill und Bassist John Ore, zwei weitere mit Donald Byrd, Herbie Hancock und Butch Warren; Schlagzeug spielte in beiden Fällen Philly Joe Jones. Unüberhörbar ist die Jazz Messengers-Sozialisation aller drei Bläser: Hard Bop der Blakey-Klasse in höchst inspirierter Form! Man höre nur Morgans Solo im Titelstück, oder Mobleys in „Me ’n You“ (wo man sich bei der einen oder anderen Phrase schon mal fragt, wo der Mann die Luft hernimmt). Die Zeit danach schlug der Saxophonist sich mit Drogenproblemen herum; erst 1965 geht seine Diskographie mit „The Turnaround“ unvermindert stark weiter…! (1963/2023)