Unglückliche Menschen schreiben mehr Songs. Und bessere, sagt man. Zumindest letzteres stimmt nicht immer. Stephen Duffy hat sich lange nicht gemeldet – weil er seit etlichen Jahren glücklich verheiratet ist, mit Claire Worrall, die Ende der 90er zur Band der Duffy-Brüder stieß, und er die Freuden des häuslichen Friedens ganz offensichtlich genießt. Über die hat er nun eben mal ein Album gemacht, und wer meint, daß das ganz bestimmt langweilig und abgeschmackt klingen müsse, irrt gewaltig. Natürlich klingt es anders als die alten The Lilac Time-LPs, aber es klingt nicht schlechter, kein bisschen. So schön sind diese Songs, die tatsächlich nicht traurig, sondern ausgesprochen lebensbejahend sind, daß man fast ein wenig neidisch werden könnte auf diesen glücklichen Menschen. Aber nur fast. Immerhin teilt er sein Glück ja mit uns. Und es fällt schwer, bei diesen Songs weiter melancholisch vor sich hin zu brüten… (2015)