Rezension
1982 stieß diese Gesamteinspielung der 21 Nocturnes nicht nur auf Begeisterung seitens der Kritik: Das Chopin-Bild war damals noch ein anderes, und manch einer hielt Barenboims reflektierte, bewußt zurückhaltende Herangehensweise für unterkühlt, emotionsarm, gleichgültig gar. Was natürlich Unsinn ist. Denn wie man 40 Jahre später feststellen muß, war Barenboims Bruch mit der Tradition absolut wegweisend; längst gilt seine Interpretation als Meilenstein der Werk-Diskographie. (1982/2023)