Rezension
„Norwegian Mood“ ist nicht nur das erste Album der norwegischen Singer/Songwriterin, von dem es eine Vinyl-Edition gibt, es ist auch ihre erste englischsprachige Produktion – und ihre erste Veröffentlichung, die außerhalb der audiophilen Presse Beachtung findet. Zu Recht, denn Kari Bremnes nimmt unter ihren vielen Kolleginnen eine Ausnahmestellung ein. Erstens, weil ihr Gesang nichts mit den vielen kaum unterscheidbaren Engelsstimmen der letzten Zeit gemein hat, sondern da, wo es wichtig ist, eine angenehme Reibung stattfindet. Zweitens, weil ihre Arrangements oft eine Nähe zum Jazz aufweisen, was eine Schubladen-Kategorisierung zumindest erschwert. Bremnes’ Musik rauscht nicht am Hörer vorbei, sondern fasziniert. Leise Töne, ja, aber mit verborgenen Widerhaken. Zu den klanglichen Eigenschaften übrigens kann man den Kollegen von ars! in Hamburg, denen diese Vinyl-Ausgabe zu verdanken ist, nur gratulieren… (2000)