Rezension
War Norah Jones bis dahin mehr als Interpretin fremder Songs tätig, so stieg sie mit ihrem dritten Album in die Liga der Songwriter auf – und das recht souverän. Mit Jazz hatte das weniger denn je zu tun, doch war diese Zuordnung schon von Beginn an eher fraglich (und letztlich auch unerheblich: Wären ihre Platten nicht ausgerechnet auf Blue Note erschienen, hätte auch nie jemand danach gefragt). „Not Too Late“ ist ein wunderschönes, intimes, akustisches Folk-Pop-Album geworden, mit Songs, die Norah Jones unter Mithilfe ihres Freundes und Bassisten Lee Alexander ihrer Stimme (und ihrem wie immer ausgezeichneten Klavierspiel) selbst auf den Leib geschrieben hat. Entstanden übrigens im eigenen New Yorker Studio, bestückt mit analogen Schmuckstücken, die Mr. Alexander im Laufe der Jahre auf Ebay zusammengesteigert hat. Guter Mann! – Reguläre EMI-Pressung, Klappcover. (2007)