Rezension
Keine Frage, Jerry Leger ist und bleibt ein Traditionalist. Als Epigone mag man ihn aber auf keinen Fall bezeichnen, dafür sind die Songs, die er seit 2005 in bleibendem Fluß aus dem Ärmel zu schütteln scheint, schlicht zu gut. Daß er sich die Größten zum Vorbild genommen hat, Dylan und Springsteen etwa, kann man ihm kaum verübeln. Zumal er seinen eigenen Stil dazwischen gefunden hat. Seine bewährte Band The Situation läßt mehr denn je beste Erinnerungen an die Zeit, als His Bobness mit The Band unterwegs war, aufblühen; Legers Songs haben eine dem Titel entsprechende entspannte Attitüde, nehmen den Hörer aber doch schnell gefangen: Ein Kunststück, das nur den Besten gelingt. Jerry Leger gehört längst dazu, und wer in diese exzellente Diskographie noch nicht eingestiegen ist, sollte das dringend nachholen. Zumal dieses Album, auch aufgrund der ausgewogenen Produktion von Michael Timmons (Cowboy Junkies), selbst für Legers Verhältnisse besonders überragend ist! (2022)