Rezension

Zur Aussöhnung mit David Crosby kam es leider nicht mehr. Ein Jammer – angesichts Crosbys Spätwerks und nun auch dieses Albums des 81jährigen Graham Nash wäre ein letztes gemeinsames Werk wahrscheinlich grandios geworden. Sieben Jahre nach dem sehr nostalgischen „This Path Tonight“ (das nicht danach klang, als solle noch etwas folgen) ist Nash also doch noch einmal zurück – und er ist in sagenhaft guter Form. Nur wenig Patina liegt auf seinem charakteristischen hohen Tenor, und das Songwriting ist schlicht überragend, die meisten Songs könnte man sich durchaus auf den großen CSN/CSNY-Klassikern vorstellen. Musikalisch zumindest. Inhaltlich darf man dem Album das Alter seines Schöpfers durchaus anmerken. „Now“ ist allerdings keine wehmütige Rückschau, das zeigt ja schon der Titel. Das Album ist durchzogen von einem Gefühl der Dankbarkeit für ein sehr erfülltes Leben, für die Menschen, die Teil davon waren, für all die wunderbare Musik. Und der politisch wache Kopf Graham Nash ist in Songs wie „Golden Idols“ oder „Stars And Stripes“ auch wieder zugegen. Ein grandioses Spätwerk, das dem seines alten, im Januar 2023 verstorbenen Weggefährten in nichts nachsteht. (2023)