Rezension
Man darf den 62jährigen wohl mit Recht als Extremmusiker bezeichnen: Ausgezeichneter klassischer Cellist, Inhaber einer Hochschulprofessur, Mitglied des Ensemble Modern in den gloriosen Jahren, als die Formation u.a. mit Ornette Coleman und Frank Zappa arbeitete, außerdem in den letzten drei Jahrzehnten an einer Unzahl von Avantgarde-Projekten beteiligt. Was er hier mit dem von ihm Anfang der 90er mitentwickelten elektrischen Instrument anstellt, läßt Apocalyptica doch ganz schön alt aussehen; zumal der Mann zwar mit Looptechnologie und einer ganzen Menge anderer Effekte arbeitet, aber letztlich eben doch ganz allein ist. Die zehn Eigenkompositionen hier werfen nicht nur jedes traditionelle Bild vom Cellospiel gnadenlos über den Haufen: Das ist vom ersten bis zum letzten Ton reine Hochspannung. Und ja, es rockt! In einigen Tracks sogar recht beachtlich… – Michael Fetschers Aufnahme ist auch hier phänomenal: Schöne Vorstellung, das mal auf einer High End-Vorführung zu hören. (2021)