Rezension
Das vierte Blue Note-Album des Vibraphonisten ist eine Art Hommage an den Blues – wobei Ross den Begriff recht weit faßt, wie man schon an der Auswahl der drei Fremdkompositionen (neben sieben Originalen) sehen kann: Monks „Evidence“, von John Coltrane „Equinox“ und „Central Park West“. Es ist mehr die Stimmung, die man als „bluesy“ bezeichnen könnte. Gegenüber dem Vorgänger ist die Besetzung wieder reduzierter, neben Ross‘ Stammquartett aus Immanuel Wilkins (Altsax), Pianist Jeremy Cotton, Bassistin Kanoa Mendenhall und Drummer Jeremy Dutton hat nur Flötistin Gabrielle Garo einen Gastauftritt (in „Chant“, dem kürzesten Stück des Albums). Ross selbst sagt, daß er seine Musik zugänglicher machen wollte – es ist ihm gelungen, ohne Kompromisse einzugehen: „nublues“ ist nicht nur insgesamt ruhiger als die Vorgänger, es ist vor allem melodischer. Aber ganz gewiß nicht weniger innovativ oder spannend. (2024)