Rezension
Sie sind erstaunlich, diese Songs des 2003 erschienenen Debüts des Iren: Fragil und intim, doch gleichzeitig hymnisch – man braucht nicht viel Fantasie, um sie sich mit großer Kulisse im Opernhaus oder im Stadion vorzustellen. Hier sind die Arrangements sparsam – aber ausgesprochen effektvoll. Wobei die beiden an den Aufnahmen beteiligten Streicher (eine Violine, ein Cello) im Zweifelsfall auch mal (dank Overdubs) wie ein Orchester klingen dürfen. Doch auch dann geht der zarte Charakter dieses Albums nicht verloren. Ihre Wärme und Unmittelbarkeit verdanken die Songs wohl auch dem Umstand, daß der Produktionsetat mit etwa 500 Euro sehr überschaubar war – ein geldgebendes Label ließ sich nämlich skandalöserweise nicht finden, obwohl Rices Cousin, der Komponist David Arnold, sich große Mühe gab, eines zu finden. So erschien das Album denn zunächst im Selbstverlag – um dann unversehens in den britischen Top Ten zu landen; über zwei Jahre hielt es sich in den Charts. Ein kleines Wunder, das dieses Album (das auch die eine oder andere Jahresbestenliste anführen sollte) aber auch fraglos verdient hatte. Nun ist diese Songwriter-Sternstunde endlich erstmals auf Vinyl zu haben! (2003/2018)