Rezension

Am Tag der Veröffentlichung seines 77. Studioalbums feiert der Ur-Outlaw seinen 92. Geburtstag. Es ist ein Wunder, wie gut er nach wie vor bei Stimme ist, vermutlich empfindet er das selbst auch so. Und nutzt die Zeit, die ihm noch bleibt, zum Singen. Hier zum Singen von Rodney Crowell-Songs, einer schöner als der andere. Der immerhin auch 74 Lenze zählende Mittexaner singt beim Titelsong mit, und dessen unüberhörbaren South-of-the-Border-Touch kann man schon als subtiles politisches Statement verstehen. Wie das ganze Album keineswegs als Eskapismus gedeutet werden sollte, sondern eher als Erinnerung daran, wie schön diese Welt ist – und daß man sie von den Verbrechern, die sie regieren, nicht zerstören lassen darf. Und (nach den Worten des US-Journalisten Henry Carrigan auf der Roots-Plattform Nodepression) allein die Existenz eines Albums, auf dem Willie Nelson Rodney Crowe-Songs singt, ist recht eigentlich ein Beweis für die Schönheit der Welt…! (2025)