Rezension
16 Jahre alt war Felix Mendelssohn, als er mit seinem Oktett eines der schönsten Kammermusik-Werke aller Epochen schuf. In enger Zusammenarbeit mit dem von ihm hochgeschätzten Locrian Ensemble wählte Chasing The Dragon-Chef Mike Valentine diese Repertoire-Pretiose (von der es seit Jahrzehnten keine Vinylausgabe gibt!) für ein außergewöhnliches audiophiles Experiment aus: Der erste Satz ist in herkömmlicher Weise auf 33 Touren geschnitten, das Andante und das Scherzo auf Seite zwei dann im Halfspeed-Verfahren; das Presto (Seite 3) dann auf 45 Touren! Als besonderes Extra gibt es dann noch eine Bearbeitung des beliebten Zugabenstückes “Two Guitars” von Iwan Wassiljew – in fünf verschiedenen Mikrophonierungen. Die Performance des Londoner Kammerorchesters überzeugt durchaus – wer sich nun allerdings (zu Recht) in das Werk verliebt, dem sei an dieser Stelle die sagenhafte tschechische Aufnahme empfohlen, für die sich das Smetana- und das Janacek-Quartett zusammentaten. Gibt bzw. gab es in verschiedenen Ausgaben, u.a. auf Supraphon, Eterna, Westminster, Vanguard und HMV. Himmlisch… (2023)