Rezension

Die Rhythmus-Sektion, damals und leider nur kurzzeitig bestehend aus Louis Hayes und dem genialen Dänen Niels-Henning Ørsted Pedersen, eröffnet mit einem furiosen Groove, bevor OP die Bühne betritt, sich unter allgemeinem Jubel ans Klavier setzt und jenes sogleich in Flammen setzt. Das ist schon ein bißchen Selbstinszenierung, aber hey, es ist großartig – und Peterson kann es sich leisten. Zumal er ja auch gleich im folgenden „Younger Than Springtime“ daran erinnert, daß seine stupende Technik stets im Dienst des Songs steht. Daß ihm seine Begleiter auch keineswegs nur Statisten waren, kann man hier auch mehrfach hören; man achte etwa in „On A Clear Day“ auf Hayes‘ Drumming. Ein echtes Glanzlicht ist „Young And Foolish“: Hier setzt Hayes aus, der Pianist und Ørsted Pedersen inszenieren die Ballade als Duett – man kann nur bedauern, daß diese musikalische Partnerschaft nur ein einziges Studio-Album („Great Connection“, aufgenommen vor dieser Tournee) zeitigte. Nun gibt es immerhin noch diesen grandiosen Mitschnitt, der einem einmal mehr vor Ohren führt, was für ein atemberaubendes Ereignis dieser Mann am Klavier war. Die Klangqualität ist übrigens auf Spitzenniveau, Schweizer Technik eben… (2022)