Rezension
Ihre rosa Telecaster „Pinky“ ließ Foley bei ihrem 17. Album im Koffer; sie spielt auf einer akustischen spanischen Gitarre (also mit Nylonsaiten!). Und dem Titel entsprechend natürlich unbegleitet. „One Guitar Woman“ ist eine Hommage an die großen Frauenpersönlichkeiten vor allem aus Blues, Country und Gospel: Legendäre Ikonen wie Elisabeth Cotton, Mother Maybelle Carter, Memphis Minnie oder Sister Rosetta Tharpe, aber auch einige heute beinahe vergessene (oder doch nur noch Genre-Insidern bekannte) Musikerinnen wie die Texanerin Lydia Mendoza oder Geeshie Wiley, die zwar nur sechs Songs für Paramount aufnahm (1930/31), von Blues-Historikern aber zu den bedeutendsten Sängerinnen jener Ära gezählt wird; zwei Instrumentals ehren die spanische Segovia-Schülerin Charo, durch ihre Heirat mit Xavier Cugat in die USA gekommen, und die französische Virtuosin Ida Presti. Ein starkes und höchst abwechslungsreiches Album, das ganz nebenbei auch einmal mehr zeigt, was für eine wandlungsfähige Musikerin Foley selbst ist…! (2024)