Rezension
Als “one of the world’s most adventurous guitarists” wird Richard Bishop auf Allmusic beschrieben. Seiner unübersichtlichen (Bishops kaum fassbarer Kreativität geschuldet) Diskographie hat er nun ein weiteres Hauptwerk hinzugefügt, das facettenreicher kaum sein könnte und doch nicht wie Stückwerk wirkt, auch nicht nach Kopfgeburt klingt. Begegnen kann einem praktisch alles, von Bossa Nova über fernöstliche Meditation bis zu avantgardistischen Experimenten, die den Grenzbereich zwischen Musik und Geräusch erforschen. Doch gelingt es Bishop, aus all dem ein Gesamtbild zu erschaffen, eine Art surrealistischen Film, dessen innere Zusammenhänge man nicht zwingend intellektuell nachvollziehen können muß: man erlebt ihn. Durchaus den Hörer herausfordernde, aber auch unbedingt fesselnde Musik. (2020)