In den letzten Jahren hatte sich die Band von Craig Finn, einem der sprachgewaltigsten Literaten im Rock’n’Roll seit der Jahrtausendwende, mehr der Momentaufnahme gewidmet denn dem großen Kino und vorzugsweise Singles veröffentlicht; das 2019er Album „Thrashin Thru The Passion“ war dementsprechend eine Compilation. „Open Door Policy“ hingegen ist endlich wieder ein Großwerk, in Anlage und Sound buchstäblich cinemascopisch. Man kann diese elf Songs über strauchelnde und gefallene Existenzen (mit denen Finn hörbar sympathisiert) wie einen Episodenfilm sehen: Die einzelnen Kapitel stehen für sich, ergeben aber erst in ihrer Gesamtheit ein großes Kunstwerk. Um ein solches handelt es sich bei diesem Album ohne Frage. (2021)