Rezension
Der Albumtitel war für den französischen Geiger stets so etwas wie eine Selbstdefinition: Seine ganze Diskographie zeugt vom Mut, sich immer wieder auf Neues einzulassen. So auch 1984, als Ponty sein Spiel in einen fast komplett elektronischen Kontext stellte. Die meisten Syntzhesizer bediente er selbst, auf zwei Tracks wird er dabei aber von Chick Corea (!) unterstützt; in „Modern Time Blues“ gibt es ein Gitarren-Gastspiel von George Benson; ansonsten treten noch die Perkussionisten Casey Scheuerell und Rayford Griffin auf je einem Track auf. Wer sich (entsprechend open minded) darauf einläßt, wird erstaunt sein ob der Wärme und Natürlichkeit, die Ponty aus den Maschinen holt. Und auch die elektronische Violine, die er hier zumeist verwendet, ist weit mehr als ein Effekt; Ponty weiß ihren spezifischen Klang ideal einzusetzen. Ein besonderer Höhepunkt: „Watching Birds“, mit einem herrlichen und unverkennbaren Corea-Solo! (1984/2023)