Rezension
Selbst, wenn man nicht wüßte, wessen Sohn da singt – man käme wohl doch nicht ganz ohne U2-Bezug aus. Denn Elija Hewson hat nicht nur die Stimme geerbt (und, fraglos, das Songwriting-Talent), sondern auch das Gespür für große Gesten. Damit hat es sich aber auch schon, Hewson jr. hat längst seine eigene Sprache gefunden – und wenn man hier nach Verweisen auf die Vorgängergeneration sucht, landet man vielleicht eher bei Robert Smith und The Cure. Wobei Spurensucher hier noch an ganz anderen Orten fündig werden können, von Glam über Grunge bis The Smiths. Hewson hat keine Hemmungen, sich da zu bedienen, wo es ihm gerade gefällt – und er kann sich das locker leisten, denn was er auf diesem dritten Inhaler-Album daraus macht, ist schlicht überwältigend gut: Kaum ein Song zwischen „Eddie In The Darkness“ und „Little Things“, der sich nicht als Single eignen würde. Die ganz großen Bühnen, denen die Band (eben um den lästigen U2-Vergleichen aus dem Weg zu gehen) bislang möglichst mied, lassen sich mit diesem Programm eigentlich kaum noch umgehen. (2025)