Rezension
Auf den Gedanken, daß diese Art Musik – Chicago Blues reinsten Wassers nämlich – ihre Glanzzeit vor inzwischen fast 70 Jahren hatte, kommt man auch auf diesem zehnten Album der Band um Harpoon Man Joe Nosek und Sänger Oscar Wilson niemals. Dafür machen die Kings einfach zu viel Druck in den schnelleren Nummern, klingen zu greasy in den langsamen (grandios: ihre Version des Muddy Waters-Klassikers „Please Have Mercy“!). Neben Waters kommt auch noch Sonny Boy Williamson („Pontiac Blues“) zu Ehren, die übrigen neun Songs sind Eigenkompositionen – kaum eine darunter, die man sich gut im Repertoire eines alten Meisters vorstellen könnte. Besondere Highlights darunter: Der den Geist von Howlin‘ Wolf beschwörende Titelsong, „I Can’t Stand You“ mit Wilson im Schlagabtausch mit Gast-Furie Deitra Farr – und „Ride Santa Ride“, der herrlichste Rock’n’Roll-Saisonbeitrag seit Chuck Berry! (2023)